Ein Bauingenieur im Kieswerk

Leise rieseln ein paar feine Flocken – es weht ein eisiger Wind. Und trotzdem ist auf der Baustelle des Kieswerks Oldis in Haldenstein ein reger Betrieb. Man hört Schweissbrenner flackern, Hämmer schlagen und über all dem thront ein Kran, dessen Aufgabe es an diesem Tag ist, 12 Meter hohe Wandschalungen an ihren Platz zu setzen.
Zu den Arbeitern hat sich nun auch Matthias von Blumenthal, Bauingenieur bei Fanzun AG, gesellt. Bevor die schweren Wandschalungen über die Baustelle schweben und die Wand zugeschalt wird, nimmt er noch die Bewehrung der Wand ab.
Ziel des Kieswerks Oldis ist es, Aushubmaterial aufzunehmen, dieses aufzuarbeiten und wieder in den Kreislauf der Baustoffe zurückzubringen. Neu soll das Augenmerk des Kieswerks vermehrt auf das Recycling beziehungsweise die Herstellung von Recyclingbeton gelegt werden, da das Primärmaterial endlich ist. Dafür wird ein neues Aufbereitungsgebäude erstellt. «Meine Aufgabe als Bauingenieur in diesem Projekt umfasst die Statikberechnung des Gebäudes, die technische Bauleitung und die Baukontrollen», sagt von Blumenthal. «Zurzeit arbeiten wir am Schalungsspiel mit den Grossflächenschalungen. Die 12 Meter hohen Wände werden an einem Stück betoniert – erst die Querwände, dann die Längswände. Die Unterzugswände werden dann dazwischen gehängt», erklärt er weiter. Er blickt auf die Uhr, denn der Zeitplan ist eng. «Deshalb wird auch bei diesen eisigen Temperaturen gearbeitet.»

 

 

Bloss nichts aus den Augen verlieren

Der Bauingenieur schlängelt sich durch einen Wald aus dem Boden ragenden Armierungseisen und betritt dann das Gerüst, welches sich an einer bereits stehenden Wand hochrangt. Gezielt betrachtet er Stellen, notiert sich kurz etwas auf seinem Block und geht weiter. «Es ist kein 0815-Bauprojekt. Das Bauwerk ist sehr gross und man muss aufpassen, dass man die Übersicht nicht verliert.» Das Aufbereitungsgebäude, der grösste Teil des Projekts, ist 80 Meter lang und 20 Meter breit. An ihm sind mehrere Nebenbauwerke angeschlossen, wie zum Beispiel eine Vorbrecherei eine Rohmaterialaufgabe und die Förderbänder. «Man muss schauen, dass man trotz des grossen Bauwerks die kleinen nicht aus den Augen verliert», so von Blumenthal.

 

 

«Neuen Technologien sollte man sich nicht verschliessen»

Zurück im Büro betrachtet der Bauingenieur nochmals sein Modell am Computer und trägt seine Notizen ein. Mit Hilfe eines Statikprogramms überprüft er die Statik des Aufbereitungsgebäudes und seinen Nebengebäuden. Er scheint zufrieden mit dem Resultat. «Es ist nicht so, dass der Bauingenieur nur der stille Rechner im Hintergrund ist. Der Beruf ist um einiges vielfältiger. Das merke ich immer wieder an Tagen wie heute, an denen ich draussen auf meinen Kontrollgängen bin und sehe, wie ein Projekt immer mehr Form annimmt. In gewissem Masse ist man auch Problemlöser, wenn man zum Beispiel an den Sitzungen mit den verschiedenen Parteien teilnimmt und seine Sicht und Anmerkungen als Bauingenieur einbringen kann.»
Und doch sieht Matthias von Blumenthal auch einen kleinen Wehrmutstropfen im Bauingenieurberuf. «Die Bauingenieurbranche ist manchmal leider etwas träge. Sie könnte offener gegenüber Neuerungen sein. Gewisse Arbeitsvorgänge von früher könnte man heute vielleicht besser machen oder sie zumindest optimieren. Neuen Technologien sollte man sich daher nicht verschliessen und gewillt sein, diese auch auszuprobieren.»
Ein paar Stunden später schweben die Schalelemente über die Baustelle beim Kieswerk Oldis. Alles verläuft ohne Probleme. Das feine Schneegestöber hat sich mittlerweile gelegt und sogar die Sonne blitzt ein wenig hinter ihrem Wolkenvorhang hervor. Der feine Schneeflaum erstickt fast jedes Geräusch in der Umgebung. Hie und da hört man noch einen Schweissbrenner flackern.

 

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Fanzun AG

Architekten Ingenieure Berater: Als Generalplanerin mit Standorten in Chur, Samedan, Scuol, Zürich, Bern und St. Gallen verfügt die Fanzun AG über mehr als 50 Jahre Erfahrung im Bauwesen. Das Portfolio des Unternehmens besteht aus anspruchsvollen Projekten in den Bereichen Tourismus, Gewerbe, Infrastruktur- und Wohnungsbau. Dass sich darunter auch einige preisgekrönte Bauten finden, liegt an der ganzheitlichen Herangehensweise von Fanzun. Über 80 Generalisten und Spezialisten vereinen ihr Wissen und bieten die gesamte Palette an Bau- und Immobiliendienstleistungen auf hohen Niveau an – von der strategischen Planung und Beratung über die Gestaltung und die Energiekonzeption bis hin zum Baumanagement.

 

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